Nicht weit von Flåm befindet sich das wunderschöne Auerlandsdalen (Tal) welches dem Fjord seinen Namen gibt. 

Eine Wanderung durch dieses Tal gilt als eine der schönsten und aber auch beliebtesten Norwegens. Viele Wanderer machen die Komplette Tour über 3 Tage und kehren in Hütten ein, wir haben uns für den letzten (und wohl schönsten) Streckenabschnitt entschieden. 

Der Streckenabschnitt führt von Østerbø nach Vassbygdi ist ca. 20 Kilometer lang und wird mit 6-7 Stunden Dauer angegeben.  

Zurück kann man mit einem Wanderbus fahren - allerdings muss hier genau aufpassen, wann die Busse fahren, in der Vorsaison ist es genau zwei Mal am Tag (morgens und abends), entsprechend muss man sich die Tour gut planen.

Die Strecke selbst ist für Gelegenheitswanderer wie uns auch schon fordernd.

Generell sollte man bitte auch die Hinweise des Norwegischen Wandersvereins berücksichtigen:

• der Weg ist in der norwegischen Einstufung (https://deutsch.dnt.no/einstufung/) als Schwierig/Herausfordernd gekennzeichnet. 
• Packt entsprechend Kleidung für alle Wetterlaunen ein 
• Plant genügend Zeit ein - wir haben die angebenen 6 Stunden benötigt und für Pausen war tatsächlich zu wenig Zeit.

Wir haben unsere Planung so gelegt, dass extrem gutes Wetter war und mussten sogar unsere Wasservorräte unterwegs einmal nachfüllen (am Wasserfall)

Der Weg ist immer gut ausgeschildert und anfangs relativ eben. Über morastige Wiesen und einige Bäche ohne Brücken müssen gequert werden.

Später taucht man ein in den norwegischen "Grand-Canyon" wie das Tal teilweise auf anderen Seiten beschrieben wird. 

Wir kommen an der kleinen Farm Nesbø vorbei, die erstmal 1664 urkuntlich genannt wurde und Heimat für 15 Menschen war.

Der Weg führt häufiger mal schmal am Fels und Fluss entlang und wer einige Abstecher macht, kommt zum Beispiel zu einer kleinen Höhle mit dem Namen "kleine Hölle". 

Die Höhle macht Ihren Namen alle Ehre - beim Abstieg rutsche ich aus und lande zwei Meter weiter unten im Schlamm, immerhin gut das ich Wechselkleidung dabei habe, sonst hätte man mich im Bus nicht mitgenommen. Auch gab es keine Blessuren und die Kamera hat überlebt.

Also Vorsicht: die Felsen sind bei Nässe rutschig... 

Der Weg führt jetzt weiter am Fluß entlang und einige Wanderer nutzten die Chance hier ein erfrischendes Bad zu nehmen, wir hatten allerdings etwas die Zeit im Auge - wir waren gerad einmal auf der Hälfte des Weges angekommen und kamen gefühlt nicht vorwärts. 

Der Weg folgt immer dem Fluss, allerdings immer mal mit An- und Abstiegen die sich regelmäßig abwechseln. Etwas masochistisch ist es schon, kaum hat man den Anstieg geschafft, sieht man, wie der Weg wieder abfällt um dann wieder den nächsten Hügel zu überwinden.

Von weitem Hören wir schon einen Wasserfall. Laut tosend bahnt sich das Wasser den Weg Richtung Tal - die Regenfälle der vergangenen Tage machen sich bemerkbar. Das Schmelzwasser kommt noch hinzu.

Die Brücke macht irgendwie auch nicht so einen vertrauenserweckenden Eindruck.

Die nächste "bekannte" Wegmarke ist die Farm Sinjarheim, hier soll es wohl auch eine Art Verpflegungsstation geben, aber als wir vorbeikamen war alles geschlossen.

Gut so, denn von hier geht es steil bergab in den Canyon zurück. Von hier geht es knapp 450hm nur noch bergab. Weitere Wasserfälle gibt es zu queren, teils kommt soviel Wasser den Hang hinunter das es sogar links und rechts neben der Brücke sich den Weg bahnt. Jeder Schritt will gut überlegt sein.

Eine weitere verlassene Farm "Almen Gard" ist wohl der letzte größere Stop auf dem Weg. Wobei verlassen stimmt nicht ganz, einige Ziegen weiden hier auf den Wiesen. Beim Blick zurück kann man kaum glauben hier entlang gekommen zu sein. 

Bis nach Vassbygdi sind es noch knapp 4 Kilometer. Aber der Weg ist jetzt wieder deutlich entspannter zu gehen. Wir sind auch zeitlich wieder on track. Der Bus fährt von einer "Service-Hütte", wo es kleine Snacks und Getränke zu kaufen gibt. Selten haben wir uns mehr über eine Sitzgelegenheit gefreut. 

Der Bus fuhr bei uns ca. um 17.00 in Richtung Osterbø zurück. Weitere Infos sind unten aufgeführt.