Wir waren im Juni 2020 nun endlich in Neuenkirchen-Vörden bei Al-Ko Sawiko und haben nun den überarbeiteten Radträger montiert bekommen. Insgesamt konnten wir den Träger nun gut 40 Tage auf verschiedenen Reisen testen.

Was hat sich geändert?

Der Hauptträger wurde komplett überarbeitet. Er ist nun breiter und bietet eine Auflagefläche für das Schwenkmodul. Die Arretierung für die Fahrt ist von rechts in die Mitte gewandert und ist - unserer Meinung nach - nun sehr schlecht zu erreichen, wenn der Träger beladen ist. 

Die (mit Seil gesicherte) Sicherungsschraube am Drehgelenk wurde durch einen losen Hebel ersetzt - eine Frage der Zeit bis sich die Unterlegscheibe verabschiedet. Keine Ahnung wie oft wir mittlerweile das Gras abgesucht haben.

Die mit Abstand schlimmste Änderung ist aber, dass der Träger nicht mehr wie bisher zweigeteilt abgenommen werden kann. Früher konnte man den oberen Drehteil mit dem Nummernschild und Aluschienen vom Grundträger entfernen. Dies geht nun nicht mehr. 

Auf die Frage, wie man nun allein den Träger abnehmen soll, allgemeines Schulterzucken... 

Generell fanden wir den Austauschtermin ziemlich daneben und man kam sich fast wie ein Bittsteller vor. 

Wir kamen um 13.00 Uhr bei Sawiko an. Statt einem: "Herzlich Willkommen, schön dass Sie da sind, tut uns leid dass Sie so einen Ärger hatten" kam die Lapidare Antwort "Sie sind erst um 14.00 Uhr dran, warten Sie am Auto".

Danke für das Gespräch. Ok jeder kann mal nen schlechten Tag haben.

Um 14.00 UHr war dann auch pünktlich der Techniker da, und wollte die Fahrzeugschlüssel. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass der Träger abgenommen wird und wir dann im Auto bleiben können. Nein, statt dessen mussten wir uns fix ein Paar Klamotten schnappen und zu sehen wo wir bleiben. 

Mal nen Cafe oder Wasser, wie man das von Autohäusern oder so kennt - Fehlanzeige. Unter dem Vorwand von Corona gabs das nicht. So sind wir durch das Industriegebiet getapert.. Der Techniker sagte noch es gibt ne Kaffeerösterei in der "Nähe". Die haben wir dann auch genutzt. 

Damit konnte man dann immerhin eine Stunde überbrücken. Danach sind wir dann zurück und wollten die Formalitäten zwecks Aufwandserstattung klären. Hier wusste die Rezeptionistin in dem riesigen Unternehmen nichts, weswegen erst der für die Austauschaktion zuständige MItarbeiter gerufen wurde. 

Mir reichte es langsam und hab dies auch entsprechend gesagt. immerhin Fahrtkosten wurden anstandslos erstattet und auf den Zeitaufwand und Ärger wurde uns angeboten, die optionale Anhängerkupplung nachzurüsten (kostenfrei). Dies haben wir dann auch akzeptiert. 

Insgesamt scheint man mit dem Problem personell zu wenig Ressourcen zu haben. Die Rückfragen an unserem Blog bestätigen das leider auch.

Wie wir schon erwähnt haben, war die Auswahl einen Träger passend zu finden nicht so einfach.

Nachdem wir unseren Kastenwagen (zunächst mit einem normalen Fahrradträger für die Hecktür) bestellt hatten, schauten wir natürlich auf Camping-Plätzen und unterwegs genauer hin und stellten fest, dass die Lösung mit dem Fahrradträger, wie wir Ihn beim Fahrzeug bestellt hatten, doch nicht so das Gelbe vom Ei ist.

• Zum einen müssen die Fahrräder ziemlich weit hoch gehoben werden, was zwar mit unseren Mountainbikes kein Problem ist, aber mit schweren E-Bikes könnte das zum Problem werden. Wir werden ja auch nicht jünger.
• Die Last der Fahrräder hängt auf der Hecktür, besser gesagt auf den Scharnieren der Hecktür, was dazu führen KANN dass die Tür nicht mehr optimal oder leicht schließt. Insbesondere wenn die Türen mit Fahrrädern belastet geöffnet werden sollen. E

Für uns waren diese beiden Gründe also Anlass genug, nach Alternativen zu suchen. Es gibt eine Vielzahl von speziellen Lösungen für Fahrräder, Motorräder, Roller und mit diversen Preisen. Eine Tabelle half uns hier den Überblick zu bewahren. 

 Folgende Tabelle gibt einen kleinen Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat und insbesondere bei Gewicht und Preisen ohne Gewähr. Die Angeben sind nicht immer leicht zu recherchieren und auch bei manchen Fahrzeugtypen gibt es dann Besonderheiten. 

Einen Teil der verschiedenen Träger konnten wir uns direkt auf der Touristik & Caravan Messe in Leipzig anschauen. Leider waren nicht alle Hersteller anwesend und wir warteten noch etwas mit unserer Entscheidung. Unser Kastenwagen sollte ja erst im März-April 2019 geliefert werden.

Das im Dezember von Sawiko dann der Träger Agito Van vorgestellt, erleichterte uns die Entscheidung enorm.

Er hatte eine relativ hohe Traglast (60 Kilo reichen für 2 E-Bikes) und wenig Eigengewicht. Der Klapp-Mechanismus schwenkt nicht soweit aus, wie etwa bei dem Bus-Biker mit nur einem Gelenk und die Fahrräder schwenken neben das Fahrzeug. Dazu später mehr. Vom Preis war die Lösung noch unter 2.000 EUR zu bekommen, weswegen für uns hier der ideale Kompromiss gefunden war.