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die Nordlicht-Fotografie

Bei Facebook kommt jetzt in Bezug auf die AIDA-Reise "Winter im hohen Norden" gern die Frage, wie fotografiere ich Nordlichter und was brauche ich. 

Vorweg:

Nordlichter sind nie gleich, wie das Wetter variieren diese in Intensität und Auftreten - daher muss man vor Ort immer neu entscheiden und seine Einstellungen anpassen. 

Was braucht man zum Fotografieren:  

Die Grundausstattung ist eine Kamera, bei der man Zeit und Blende selbst wählen kann (manueller Modus) und ein stabiles Stativ.

Natürlich kann man auch auf das Stativ verzichten, geht aber Gefahr die Bilder zu verwackeln.  

Wenn man nun aber vor der Wahl steht, vielleicht etwas zu kaufen oder seine Ausrüstung zu erweitern, etwas mehr Infos:

Da wir ja nachts fotografieren und Nordlichter nicht unbedingt immer sehr hell sind, ist man mit lichtstarken Objektiven besser dran. Also Blende f1,4 - f2,8 beispielsweise. Die Nordlichter sind oft über den ganzen Himmel verteilt, hier sind also auch (Ultra-)Weitwinkel sehr gut. Wer mag kann auch ein Fisheye-Objektiv verwenden. Leider sind diese Objektive in Kombination Weitwinkel + Lichtstark eine ordentliche Investition - ob man es für eine Reise benötigt sei dahingestellt. 

Weitwinkel bedeutet in diesem Fall ein Objektiv mit weniger als 50mm Brennweite an einem Vollformat-Sensor (Kleinbild-Format). Kameras wie die 5D Mark IV, III, 6D besitzen diesen. Kameras wie die Canon 50,60,70 haben einen kleineren Sensor, weswegen man die Brennweite noch umrechnen muss. (Faktor 1,3-1,6). Ein 10mm Objektiv hätte an der 50D deswegen eine Brennweite von 16mm. 

Nach einigem Einlesen und auch Hilfe erfahrener Nordlicht-Fotografen bekam ich als Tipp das Walimex 14mm f2,8 (Werbung) zu kaufen. Dieses Objektiv ist vollständig manuell zu bedienen (auch kein Autofokus) hat aber eine recht gute Abbildungsleistung und kostet unter 400 EUR. 

Grundsätzlich sind auch Vollformat-Kameras (wie eine Canon 6D oder Canon 5D) leicht im Vorteil. Der Chip ermöglicht mit höherer Lichtempfindlichkeit (ISO) zu fotografieren, ohne das die Bilder zu arg rauschen. Generell würde ich deswegen aber keine neue Kamera anschaffen. Meine zweite Kamera (Canon 50D) hat mit einem preisgünstigen 10-22mm Objektiv und schlechter Lichtstärke auch Bilder der Nordlichter gemacht. 

Wichtiger finde ich noch folgende Zubehör-Artikel:

  • geladene Ersatzakkus, die am Mann oder der Frau warm gehalten werden. Die Batterien halten in der Kälte nicht ganz so lang durch
  • eine Kabel-Fernauslöser - weniger Verwacklungen am Stativ und auch besser mit Handschuhen zu bedienen. 
  • ZIP-Beutel und Silica-Gel-Päckchen zum Einpacken der Kamera (Begründung siehe unten). 

Kamera + Kälte 

Wenn man länger in der Kälte fotografiert hat, und dann ins feucht-warme Auto steigt, kondensiert die Feuchtigkeit an der kalten Kamera.

Diese Feuchtigkeit kann zu Schäden an der Kameraelektronik oder Funktionsstörungen führen, insbesondere wenn man dann noch das Objektiv wechselt.

Insbesondere bei den Nordlichtouren werden auch gern mal die Standorte gewechselt ist das so eine Situation. Wir hatten bei unserem Ausflug trockene -14°C in Alta. . Ich hab die Kamera daher vor dem Einsteigen in einen ZIP-Beutel mit Silagel-Beutel gelegt. Beim Einsteigen Kondensiert die warme Luft dann am Beutel.  Generell sollte man der Kamera nach dem Wechsel in die Wärme etwas Zeit gönnen bevor man diese wieder einschaltet. 

Wie fotografiere ich denn nun?

Jetzt habt Ihr die Ausrüstung, die Kamera ist auf dem Stativ und der Fernauslöser dran, aber was stellt man denn ein? 

Wie beschrieben die Nordlichter sind nie gleich, aber einige Richtwerte gibt es - zum einen sollte die Belichtungszeit nicht ZU lang sein, sonst sieht man auf seinen Bildern bei den Sternen "Leuchtspuren" sogenannte Startrails. Als Richtwert nicht mehr als 30 Sekunden. 

Die Kamera in den Modus M für manuelle Belichtung oder Modus A - Blendenvorwahl (A) mit größter Blendenöffnung (z.B. f2,8) einstellen und dann eine passende Zeit wählen. Wer hat darf auch den Modus B für Bulb benutzen. Dann belichtet die Kamera solang man den (Fern-)Auslöser gedrückt hält. Hier kann man dann selbst mit der Zeit experimentieren. 

Ansonsten: 

  • Verwendet das Histogramm der Kamera (Kleine Anleitung https://www.heise.de/foto/artikel/Belichtungshelfer-Histogramme-richtig-anwenden-226986.html )
  • Fotografiert im RAW-Format, wenn die Kamera das kann!
  • Übt zu Hause im Dunkeln, wie die Kamera bedient wird - theoretisch wissen, wo der manuelle Modus ist, hilft nicht.
  • Übt manuell zu fokussieren, manche Kameras bekommen das mit dem Autofokus im Dunkeln nicht gut hin. Hier hilft es manuell scharf zu schalten.
  • Mit Kopf- und Taschenlampen sollte man sparsam umgehen. Ihr seid im Rahmen einer geführten Tour nicht allein. Es ist blöd, wenn Euer Licht andere Fotos ruiniert!
  • Übt zu Hause !  
  • Versucht auch das Bild zu gestalten - platziert etwas im Vordergrund, was manchmal nicht so einfach ist. Andere Gruppenteilnehmer laufen umher, der Standort ist nicht optimal usw. 

Vorwissen - wie entstehen Polarlichter:

Stark vereinfacht: Polarlichter entstehen durch elektrische Teilchen, die von der Sonnenwinden in Richtung Erde geschickt werden. Zusammen mit dem Stickstoff und Sauerstoff unserer Atmosphäre beginnen die Teilchen dann ein Licht zu erzeugen. Je nach Intensität mal stärker und mal schwächer. Durch das Magnetfeld der Erde werden die Elektronen insbesondere zu den Polen geleitet, weswegen hier die Lichter besser zu sehen sind. 

Vorhersage-Seiten geben mittels des KP Indexes die Ausbreitung des Feldes aus. Ein hoher Index bedeutet dass Polarlichter in einem größeren Areal zu sehen sind, ein kleiner KP Index dass das Gebiet eher kleiner Ist.

 http://www.aurora-service.eu/aurora-forecast/

Die Licher treten weit oberhalb den Wolken auf - daher ist schon mal für die Sichtung und das Fotografieren ein klarer Himmel Grundvorraussetzung.

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